Mi, 10.05.2006

Aufführung des Musicals „Jesus Christ Superstar“

„5…6…7…8…und los!“ – 13 musikbegeisterte Jungen und Mädchen der ISH beginnen auf Kommando zu tanzen. Timothy Williams, der Regisseur, Produzent und Hauptdarsteller der Musicalgruppe, die dieses Jahr das Musical Jesus Christ Superstar aufführen will, steht am Eingang der Turnhalle und schüttelt den Kopf. „Noch mal! Und diesmal bitte gleichzeitig!!!“ Vorne beginnt die Choreographin wieder zu zählen: „ 5.6.7.8.und los!“ Diesmal klappt es. Tim ist zufrieden, wir können im Durchlauf weitermachen und auch die Schauspieler, die nicht tanzen, kommen zu ihrem Auftritt. Mittlerweile klappt es schon richtig gut. Tim und Denise, die Regieassistenz, können zufrieden mit uns sein.

Nach knapp 6 Monaten Proben laufen wir in die Zielgerade ein: Noch 4 Tage bis zur Aufführung, bis zur Stunde der Wahrheit. Doch bis dahin haben wir noch etliche Proben vor uns. Nachdem die Band vor einer Woche zu uns gestoßen ist, muss auch hier noch die Abstimmung hinhauen. Aber nach einigen Wiederholungen klappt auch das. Ziemlich geschafft, aber doch glücklich, dass das Zusammenwirken so gut funktioniert, gehen wir alle um 22:10 Uhr in unsere WGs (natürlich nur mit freundlicher Erlaubnis von den Soz.päds). In der WG angekommen, lasse ich noch einmal das halbe Jahr Musical-Arbeit Revue passieren:
Angefangen hatte alles mit einer Liste, die Tim ausgehängt hatte- wer Lust hätte solle sich eintragen. Dann haben wir erstmal bis zu den Herbstferien nach einem brauchbaren Musical gesucht, bis wir endlich unser Traummusical gefunden hatten: „Jesus Christ Superstar“. Nach den Herbstferien begannen dann die Proben: Jeden Mittwoch und Sonntag trafen wir uns, um die einzelnen Lieder und Szenen einzustudieren. Natürlich ging das nicht immer nur fröhlich ab, nicht immer war alles Friede, Freude, Eierkuchen, es gab oft genug Tränen, die getrocknet, Selbstzweifler, die wieder aufgebaut werden mussten und am Ende waren wir alle zu einer großen Familie zusammengewachsen, hatten alle Zweifel und alle Tränen überwunden.

Nun, morgen sollte also der Countdown beginnen: Da die Schulleitung uns freundlicherweise anderthalb Tage schulfrei gegönnt hatte, hatten wir genug Zeit – diese wurde aber auch gehörig genutzt. Am Abend saß dann auch alles und wir waren bereit für die Generalprobe am nächsten Tag. Am besagten Morgen kam dann aber die Überraschung: Tims Verletzung am Fuß, die er sich am Sonntag bei der Probe zugezogen hatte, war wieder schlimmer geworden, seine Stimme völlig weg. Folglich verdonnerten wir ihn zu Tee und Honig und machten die Generalprobe mit seiner Zweitbesetzung Alisa. Am Tag der Aufführung war dann aber alles zumindest halbwegs in Ordnung und wir erlebten die letzten Sekunden vor dem Auftritt in einer Konzentrationsübung hinter der Bühne, bevor wir uns dann im Publikum verteilten und auf die ersten Klänge der Ouvertüre warteten.

Ein wunderbarer, sanges- und farbenprächtiger Abend erwartete die Zuschauer und Zuhörer. Es wurde ein großartiges Event, mit unglaublichem Einsatz des Musicalteams, und ein gelöster Timothy Williams wurde gefeiert als Held des Abends. Mit gutem Recht ein bedeutender Anwärter auf den „Kulturhans“!?