15. - 16.06.2018

Aufführung der Theater-AG E2/Q2: "Das schwarze Wasser" von Roland Schimmelpfennig

Die Theater-AG unter Leitung von Herrn Dr. Müller hatte sich diesmal ein ganz aktuelles Stück ausgesucht. Der Autor, Roland Schimmelpfennig, gehört zu den bedeutendsten Dramatikern der Gegenwart.

„Das Schwarze Wasser“ kreist um eine Nacht im Freibad vor zwanzig Jahren - eine besondere Nacht, die die nun längst erwachsenen Jugendlichen nicht vergessen haben.

Damals überkletterten die einen den Zaun zum Freibad und werden von anderen Jugendlichen überrascht. Statt sich zu prügeln, kommen beide Gruppen miteinander ins Gespräch. Für einen kurzen Moment scheint es, als gäbe es keine sozialen und kulturellen Gegensätze, sondern nur Teenagergefühle. Sie fühlen sich alle so frei, wie man es wohl nur als Teenager in einer Sommernacht sein kann.

Der Text von Schimmelpfennig springt zwischen den Zeiten. Quasi zeitgleich wird erzählt was aus den Träumen 20 Jahre später geworden ist.

Die Biografien zeigen eine zementierte Gesellschaft ohne soziale Durchlässigkeit. Aus dem Sohn des Ministerialbeamten wird ein angehender Minister, aus der Tochter des Zuwanderers eine Supermarktverkäuferin. Sie begegnen sich nun 20 Jahre später zufällig wieder. Der Sohn des Döner-Händlers betreibt später selber einen Imbiss und die Tochter aus besserem Hause wird eine Schuldirektorin.

Schimmelpfennig stellt eine Jugend voller Hoffnung eine Gesellschaft gegenüber, die sich gegen Andere und Anderes abschottet und damit Gefahr läuft, ihre Chancen und Potentiale zu verspielen

Die Schülerinnen und Schüler meisterten die Herausforderungen des Stücks – insbesondere die ständigen Zeitsprünge und die poetische Sprache Schimmelpfennigs - bravurös und füllten mit großer Textsicherheit und Spielfreude ihre Rollen aus.