Mi, 23.11.2011

Alexander Nouak, vom Frauenhofer- Iinstitut für Graphische Datenverarbeitung referiert zum Thema: „Facebook kennt dein Gesicht … und alle deine Freunde!“

Am 24. 11. 11 kamen die Hansenberger in den Genuss eines Vortrags von Alexander Nouak vom Fraunhofer Institut. Der Kontakt war durch die ehemalige Schülerin Tina Ewert hergestellt worden, die unter seiner Leitung am Institut für graphische Datenverarbeitung (IGD) in Darmstadt arbeitet.

Nach einer kurzen Vorstellung der Arbeit des Fraunhofer Instituts beschrieb Herr Nouak seinen Aufgabenbereich. Seine Abteilung beschäftigt sich mit der Semantik und den Wechselwirkungen von Bildgenerierung und im Schwerpunkt mit der Identifikation durch Biometrie. Die Frage, mit der er sich also beschäftigt, lautet: Wie erlangt man Zutritt in bestimmte Bereiche, in die nicht jeder gelangen sollte?

Authentifikation kann z. B. durch ein Schlüssel oder eine Karte geschehen. Doch sind diese Möglichkeiten nicht sicher. Herr Nouak forscht an Systemen, die mit Hilfe der Biometrie solche Erkennungssysteme sicherer machen. „Biometrie“ ist aus den Begriffen „Bios“ für Leben und „Metrik“ für Vermessung (beides Griechisch) zusammengesetzt. Es handelt sich bei der Biometrie also um die Vermessung von Leben. Das Ziel besteht darin, Authentifikation mit Hilfe menschlicher Eigenschaften zu schaffen. Die Voraussetzungen für diese biometrischen Merkmale sind Konstanz, Individualität, Universalität, Erfassbarkeit und Fälschungssicherheit. Folgende Merkmale erfüllen beispielsweise diese Anforderungen: Fingerabdrücke, Gesicht, Iris, Retina, Ohren, Stimme, Geruch, Venen, Handschrift und DNA.

Die Vorrausetzungen für eine Authentifikation sind die Verifikation, also die Überprüfung einer Vorgabe, und die Identifikation, also die Suche und das Finden in einer Datenbank. Es müssen also erst Daten gesammelt werden, dann müssen diese übersetzt werden. Anschließend ist es notwendig, dass die Signale verarbeitet werden, damit sie archiviert werden können. Soll das System etwas erkennen, vergleicht es sie Eingabe mit gespeicherten Daten, bis es zu einer Entscheidung kommt (Gewährung oder Verweigerung des Zutritts).

Auch heute werden schon solche Systeme ausprobiert, zum Beispiel bei der Zutrittskontrolle für Zoos oder Freibäder, beim Ausleihen in Videotheken, bei Grenzkontrollen und Überwachung an Flughäfen oder Bahnhöfen (Großversuch in Mainz).Herr Nouak erwähnte aber auch, dass Biometrie (wie auch alle herkömmlichen Zugangskontrollen) alleine noch nicht sicher genug ist. Biometrie funktioniert nur in Kombination z. B. mit Passwörtern. In Zukunft werden wir der Biometrie wahrscheinlich nicht mehr aus dem Weg gehen können. Wie Herr Nouak es sagte: „Unsere Umgebung wird uns erkennen.“

Zum Abschluss diskutierte Herr Nouak mit dem Publikum über Facebook und die damit verbundenen Kommunikations- und Kontrollmöglichkeiten. Er fragte, was unser Interesse geweckt habe und ob wir wissen, was mit unseren Daten auf Facebook passiert.

Es war ein sehr interessanter Vortrag, der den Schülerinnen und Schülern einen neuen Blick auf die Zukunft gegeben hat. Nur wenige von uns hatten sich davor mit der Thematik befasst und die meisten waren überrascht, welche Möglichkeiten in der Biometrie stecken.