So, 24.05.2009

5. Fahrt zum Klassischen Musikkonzert in die Alte Oper nach Frankfurt

Chamber Orchestra of Europe
Semyon Bychkov, Leitung
Denis Matsuev, Klavier

Bei hochsommerlichen Temperaturen brachen knapp 50 Hansenberger zum Frühjahrskonzert in die Alte Oper auf. Das Programm war – mal wieder (Grüße an Mdme. Grimauld) – relativ kurzfristig geändert worden (neuer Dirigent, Ravel statt Debussy, Mendelssohn statt Prokoffief), die 11er auf Berlinfahrt, die 13er im Urlaub, stopp: am Lernen fürs mündliche Abitur! Und trotz all dieser Widrigkeiten ließ es sich der musikalische Teil des Jahrgangs 12 der Hansenbergschule (der sich hiermit der ewigen Dankbarkeit des Musiklehrers sicher sein kann!) nicht nehmen, die vorreservierten Plätze in der Alten Oper einzunehmen. Und es hatte sich gelohnt, denn alle wurden durch einen Konzertabend der Extraklasse belohnt. Der Abend wurde heiter mit einem sehr ernsten Werk, Ravels „Le tombeau de couperin“, eröffnet. Jeder Satz dieser ursprünglich für Klavier komponierten Suite ist einem Gefallenen des 1. Weltkriegs gewidmet. Ravels Musik zeigt dabei keine Trauer sondern bejaht das Leben und dies brachte das spielfreudige COE unter der Leitung von Semyon Bychkov auf den Punkt. Ironisch bis sarkastisch ging es mit Schostakowitschs 1. Klavierkonzert op. 35 weiter, in welchem der Komponist Elemente des Jazz und Beethovens „Wut über den verlorenen“ Groschen“ verarbeitet. Hier war es vor allem der fulminant aufspielende Pianist Denis Matsuev, der Publikum und Orchester gleichermaßen begeisterte. Dieser wurde mit großem Applaus belohnt und ließ sich nicht „lumpen“, denn er spielte 2 Zugaben (auch hier noch einmal Grüße an Mdm. Grimauld). Bei der zweiten, „Aus der Halle des Bergkönigs“ aus Griegs Peer Gynt Suite in einer Klaviertranskription, fürchteten einige Zuhörer um die Versehrtheit des erstklassigen Steinway, der von Matsuev wie im Rausch traktiert wurde. Das Publikum lohnte ihm die sportliche Einlage mit frenetischem Applaus.

Im zweiten Teil des Programms ging es mit Mendelssohns 3. Sinfonie in a-moll op. 56, der „Schottischen“, etwas gediegener weiter. Auch hier verstand es Semyon Bychkov die „Tiefenstruktur“ der Musik mit dem Orchester fein herauszuarbeiten, sodass es – zumindest einigen – beim Zuhören nicht „langweilig“ wurde. Mendelssohn/Bychkov zauberten ein schottisches Urlaubsbild in den Großen Saal der Alten Oper, was Lust auf Sommerferien in Schottland machte.