Do, 15.06.2006

1. Rock-Open-Air mit den Schülerbands der ISH

Nach „Rock am Ring“ und „Rock im Park“ fand am Freitag, dem 16. Juni das dritte große Rockevent 2006 statt: „Rock im Hof“. Gleich zu Beginn des Abends trat der einzige Hip-Hop-Act Torsten aka MC D. O. G. mit seiner Crew auf. Dass der Track ‚Sommernachtstraum’, unterstützt von MC Thomas, angesichts des traumhaften Wetters eine gute Wahl war, zeigte sich im überschäumenden Beifall des Publikums. Der zweite Track war den Hansenbergern schon von der letzten Soiree bekannt: Der überaus hörenswerte Sound ‚Wahrheit’ featuring MoNa und Fresh, von dem auch der Beat stammte. Trotz des düsteren Schattens, den der Track mit seinen „Drogenkindern“ und den „Pennern an der Ecke“ auf unsere Gesellschaft wirft, gelang es MC D. O. G. mit einer klasse Performance die Menge zu bewegen.

Nach einem kleinen Solo (Gitarre + Schlagzeug) begann die nächste Band mit ‚Soldier Side’ aus dem Hause System of a Down. Da die Lautstärke deutlich zu stark gedrosselt war (Rücksicht auf die Nachbarn…), kamen die beiden Gitarren und somit die Stimmung leider nicht optimal rüber. Die meisten störte das scheinbar aber wenig. Im zweiten Song glänzte Ignaz mit einem Gitarrensolo. Hier stimmte nun die Lautstärke zum Charakter des Stücks, weshalb auch lauthals nach einer Zugabe gefordert wurde. Spätestens jetzt wurde in den ersten Reihen kreischend mit gesprungen.

Das einzige Defizit hoben anschließend Niggo und Niko auf: vor ihrer Ode an den Alkohol (‚Kein Alkohol ist auch keine Lösung’) forderten sie die Hansenberger auf, den Sicherheitsabstand endlich aufzugeben, eine längst überfällige Aufforderung. Jetzt konnte es mit dem wilden Gegröle losgehen. Zusätzlich heizte Philip als GoGo-Tänzer (mit Röckchen) dem Publikum ordentlich ein. The Effendi Warlords überraschten entgegen ihrem Namen zunächst mit drei ruhigen Stücken (z. B. Coldplay), wurden ihrem Namen schließlich aber doch noch gerecht, als sie ihren Warlord Herrn Filz zur allgemeinen Überraschung ankündigten. Dieser rockte den Hof dann auch dementsprechend mit TNT und Highway to Hell. Von zimperlichen Hansenbergern konnte nicht dir Rede sein: von Pogo bis Stagediving war alles vertreten.

Soft Fall System, inklusive Jeanette, Yilmaz und Ignaz, folgten mit einem großen Kanon an Songs, die allesamt überzeugten. Die Stimmung war einfach klasse. Mit Songs wie Rebell („Ich bin dagegen“, „Zeichen der Ablehnung“), Radioheads creep oder Californication brachten sie die Menge soweit zum Kochen, dass einige Fans zum Entsetzen der Sozialpädagogen das Schulgebäude stürmten. Aber auch mit solch romantischen Lyrics wie „Mach die Augen zu und küss mich“ konnte Soft Fall System überzeugen. Den Abschluss dieses gelungenen Rockabends bildete XXX Value Pack. Als Einstieg diente der Klassiker We will rock you von Queen, gefolgt von The Ballad of Chasey Lain von der Bloodhound Gang. Auch wenn die Holzgitarre nur zaghaft brennen wollte war die Stimmung „geeieelll!“.

Insgesamt hat „Rock im Hof“ alle Erwartungen gesprengt, es herrschte eine hervorragende Stimmung im Hof und die Bands überzeugten auf ganzer Linie. Besonders positiv fielen Ignaz, Janette und Yilmaz auf, die im Grunde Basis für die meisten Auftritte waren. Das Hansenberger Rock-Festival hat sich mit seinem Erfolg auf jeden Fall als Muss für den Traditionskatalog der Schule etabliert. Wir sollten darüber nachdenken, dass Festival im nächsten Jahr noch weiter auszudehnen, indem man umliegende Schulbands mit ihren Fans ins Programm aufnehmen. Schließlich wird ja seit Wochen über Möglichkeiten zum Kontakt mit Jugendlichen aus der Umgebung diskutiert. Was könnte uns besser zusammenbringen als ein Rock-Festival?