Oswin Büdenbender · 02. - 06.05.2017

Ora et labora - Kloster auf Zeit

Zwölf Schüler waren vom 2. bis zum 6. Mai mit ihrem betreuenden Lehrer Herrn Lenhard zu Gast an einem außergewöhnlichen Ort: der Benediktinerabtei Münsterschwarzach in Unterfranken. Dort lebte die Gruppe vier Tage lang nach dem klösterlichen Rhythmus.

Der Morgen begann mit der Laudes, dem ersten Gebet des Tages um 5:05 Uhr. Nach einem gemeinsamen Frühstück ging es dann an die Arbeit in verschiedenen Betrieben. So arbeiteten einige in der Druckerei, andere wiederum in der Küche. Obwohl sich das tägliche Pensum von drei bis vier Stunden Arbeit nicht mit dem der Mönche messen lassen konnte, waren Schüler und Lehrer meistens froh, dass nach der Mittagshore, dem Gebet um 12:00 Uhr, keine weitere Arbeitseinheit anstand. Stattdessen gewährten Patres und Brüder in zwanglosen Unterhaltungen Einblicke in die Gemeinschaft der Mönche, diskutierten mit den Schülern über theologische Fragen und solchen aus der Lebenspraxis. Großen Eindruck bei allen Beteiligten hinterließ auch eine gemeinsame Meditation, die von einem Pater angeleitet wurde.

Am Ende der Woche war man sich einig, dass der Aufenthalt in Münsterschwarzach ein besonderes Erlebnis gewesen war. Nicht so sehr der Teil „labora“ mit Unkrautjäten, Gemüseernte, Salatwaschen und Briefmarkensortieren; vielmehr die Stundengebete, die Gespräche mit den Mönchen, die Meditation und die Zeit als Gruppe, die während des ganzen Projekts bei den gemeinsamen Mahlzeiten, den Besprechungen und dem gemütlichen Beisammensein am Abend eine besondere Rolle spielte. Doch auch wenn jeder Teil der Gruppe die jeweils anderen besser kennengelernt hat, alle Schüler dank der Offenheit der Mönche Wissen über das Klosterleben erlangen konnten, haben viele in dieser Woche am meisten über sich selbst und ihr Verhältnis zu Spiritualität und Gott gelernt.