Charlotte de Alwis · 01. - 06.05.2017

Labor Praktikum am Life Science Lab des Deutschen Krebsforschungszentrums Heidelberg Schule

Die Q+, eine Phase zwischen den schriftlichen und mündlichen Abiturprüfungen, bietet uns Schülern am Hansenberg die Möglichkeit an verschiedenen Projekten teilzunehmen oder Praktika, wie auch am Life Science Lab des Heidelberger Krebsforschungszentrums (DKFZ), zu absolvieren.

Hier eine kleine Chronik unserer Woche:

Montag:
Am Abend des 1. Mai sind wir (8 Schüler) zusammen mit dem Zug nach Heidelberg gefahren und haben unsere Betten in der sehr zentral gelegenen Jugendherberge bezogen.

Dienstag:
Am nächsten Tag wurden wir am DKFZ von unserer Betreuerin Anja sehr freundlich in Empfang genommen und nach einer Sicherheitseinweisung und einer Vorstellung des Life Science Lab und des DKFZ ging es für uns schon direkt ins Labor. Nachdem wir unsere Kittel angezogen und unsere Hände gründlich desinfiziert haben, hat Anja uns erst einmal gezeigt, wie wichtig genaues Arbeiten und Pipettieren ist. Nach der Mittagspause haben wir uns einen Vortrag zu Apoptose und Nekrose angehört und durften anschließend eine Apoptose- und Nekroseinduktion an Jurkat-Zellen (Leukämiezellen) durchführen.

Mittwoch:
Der Tag begann für uns mit einem Vortrag von Dr. Steffen Schmitt, der uns die Durchflusszytometrie von Zellen vorstellte und uns seinen Arbeitsplatz zeigte. Anschließend durften wir Schüler auch eine Durchflusszytometrie mit unseren Zellen vom Vortag durchführen, um zu prüfen, bei wie vielen Zellen die Apoptose- und Nekroseinduktion tatsächlich erfolgreich war.

Donnerstag:
Nach einer Einführung in die Zellkultur haben wir HeLA-Zellen (Gebärmutterhalskrebszellen) an der Sterilwerkbank ausplattiert, eine Fluoreszensfärbung durchgeführt und die Präparate eingedeckelt. Das Fluoreszieren und Eindeckeln der Präparate stellte eine Vorbereitung für unsere Arbeit am Freitag dar, bei der wir die Zellen mithilfe der Fluoreszensmikroskopie untersucht haben. Nachmittags haben wir Yvette Dörflinger besucht, die uns die Elektronenmikroskopie vorstellte und uns Aufnahmen von ihren Arbeiten zeigte. Außerdem besuchten wir noch einen Vortrag von Dr. Angela Schulz, die zu dem Thema „Sequenzierung: Wie heute ein Genom gelesen wird“ referiert hat.

Freitag:
Als erstes hat uns Dr. Michaela Socher aus dem Zentrum für Präklinische Forschung in den sogenannten „Tierstall“ geführt. Dort hat sie uns die Modelltiere des DKFZ gezeigt und uns über deren Bedeutung für die biomedizinische Grundlagenforschung berichtet. Anschließend haben wir die Strahlenschutz-Abteilung besucht und der Physiker Jens Lang hat uns sehr anschaulich präsentiert, wo wir Strahlung ausgesetzt sind und was für einen Einfluss dies auf den menschlichen Körper und unsere Gesundheit hat. Nach der Mittagspause haben wir unsere Fluoreszenspräparate vom Vortag ausgewertet und eine Ca++ Transfektion an HEK-Zellen durchgeführt. Am Ende dieses Tages haben wir noch einen Abstecher zum Krebsinformationsdienst gemacht. Krebspatienten, Angehörige und interessierte Bürger können dort zuverlässige Informationen zur Krebsdiagnose und -behandlung erhalten.

Samstag:
An unserem letzten Tag haben wir eine Abschlussbesprechung und eine Feedbackrunde gemacht. Uns allen hat die Woche am Life Science Lab sehr gut gefallen und einigen von uns auch bei ihrer beruflichen Orientierung weitergeholfen. Die Kombination aus praktischen Arbeiten und Theorie war sehr sinnvoll, da wir so einen umfassenden Blick auf die Arbeit des DKFZ und verschiedene Berufsfelder erhalten haben. Zum Abschied haben wir noch einen Versuch durchgeführt, bei dem wir das GFP-Protein (grün fluoreszierendes Protein) mit Plasmiden als Vehikel in Zellen eingeführt haben und dessen Auswirkungen unter dem Fluoreszensmikrokop untersucht haben.

Nach einer unglaublich interessanten Woche und vielen neuen Eindrücken ging es für uns dann zurück an den Hansenberg.