· 18. - 22.04.2016

Ora et labora - Kloster auf Zeit

Dienstag, 19.04.2016; 4:30 Uhr: Herr Lenhards Wecker klingelt. 4:59 Uhr: jetzt quält sich auch der letzte aus dem Bett, um um 5:05 Uhr der Laudes, dem Morgengebet der Kirche, beizuwohnen. Im Benediktinerkloster Münsterschwarzach ist das fast noch human, denn hier werden Vigil und Laudes zusammen gebetet. Normalerweise findet ersteres nämlich ca. nachts um zwei statt. Zwischen Montag und Donnerstag haben wir uns mit der Begleitung von Herrn Lenhard auf den Klosteralltag in der Benediktinerabtei Münsterschwarzach eingelassen.

Nach einer etwas umständlichen Zugfahrt erreichten wir die Abtei und wurden von Bruder Samuel und Pater Jesaja in Empfang genommen. Nach einer Führung über das Klostergelände und dem genauen Erkunden der Klosterkirche, die für eine katholische Kirche sehr schlicht, aber dennoch eindrucksvoll gestaltet war, wartete neben dem ersten gemeinsamen Kochen auch das erste gemeinsame Gebet, die Komplet, auf uns. Am Anfang noch überrascht von einigen Traditionen, konnten wir am Ende unserer Zeit im Kloster alle liturgischen Haltungen und Gesänge nachvollziehen und hatten uns auch so eingelebt, dass wir in vollem Maße dabei sein konnten.

So kurz die Tage leider auch waren, so intensiv war die Zeit mit bis zu sechs Gebetszeiten, Meditation, gemeinsamem Kochen und der Arbeit in den klösterlichen Betrieben (Fair-Trade- Shop, Feld und Gärtnerei).

Im Gespräch mit verschiedenen Brüdern verschiedenen Alters konnten wir viel Interessantes über das Leben im Kloster und die Gründe, warum man Mönch wird, aber auch uns selbst ein wenig besser kennen lernen.

Nebenbei haben wir aber auch eine wichtige Lektion gelernt: „Ewigkeit ist jetzt. Jetzt, jetzt, jetzt,...“.

Leslie Heiman

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