Müsste ich mein Auslandspraktikum in Austin, Texas in drei Worten beschreiben wären das glaube ich groß, spannend und schnell, wobei letzteres sogar doppeldeutig ist, aber dazu später mehr.
Mein Name ist Tim Englaro und ich verbrachte mein Praktikum bei einem Zahnarzt in Georgetown, einem Vorort der Texanischen Hauptstadt Austin. Mein Aufgabenbereich war leider etwas begrenzt und meistens konnte ich bei Operationen und Behandlungen nur zuzuschauen, da ich natürlich ohne Ausbildung nicht wirklich an Patienten arbeiten durfte. Hin und wieder reichte ich den Ärzten (in den beiden Praxen waren insgesamt 4 Ärzte angestellt) aber Medizinische Instrumente an oder mir wurde der Sauger in die Hand gedrückt, um das Wasser abzusaugen. Trotzdem war es sehr spannend und ich konnte einige Erfahrungen sammeln, die mir helfen können falls ich tatsächlich mal Medizin studieren sollte.
Ursprünglich hatten meine Gasteltern sogar 2 Praktika organisiert, jedoch fand sich keine Gastfamilie für die zweite Person, weswegen der Praktikumsplatz in der Founder’s Classical Academy, in der meine Gastmutter Kelly Lehrerin ist, nicht besetzt wurde. Dies gab mir die einzigartige Chance, nach Absprache mit dem Zahnarzt und selbstverständlich mit Frau von Zitzewitz, hin und wieder mal einen Tag mit Kelly in die High School zu kommen anstatt in die Zahnarztpraxis. Es hat sehr viel Spaß gemacht und ich habe auch ein paar neue Freunde dort gefunden. Die Schule hat mir sogar erlaubt zum Homecoming Dance zu kommen und an meinem Geburtstag hat mir Kelly eine Überraschungsparty mit einer ihrer High-School Klassen organisiert!
Meine Gastfamilie war eine 6-Köpfige Familie, was bedeutet, dass ich als Einzelkind einen Monat lang 4 jüngere Brüder hatte, was eine schöne, wenn auch manchmal etwas herausfordernde Erfahrung wahr. An den Wochenende sind wir auf Football-, Basketball- oder Fußballspiele von den Jungs gefahren, und haben auch mal die Innenstadt von Austin und ein Großes Footballspiel im Stadion angeschaut. Mein Highlight des Programms war allerdings der Formel 1 Grand Prix in Austin (deswegen meinte ich, „schnell“ sei doppeldeutig am Anfang des Artikels), welcher glücklicherweise genau in meiner Zeit in Texas stattfand. Als wäre das nicht schon genug ist nachAbschluss des Rennens auch noch Queen mit Adam Lambert aufgetreten.
Zum Schluss lässt sich sagen, dass Texas tatsächlich so groß ist wie es immer gesagt wird (Supermärkte sind so groß wie 2 Fußballfelder, 90% der Autos sind Puckup Trucks und die Proportionen von Straßen und Häusern sind mindestens doppelt so groß wie in Deutschland), nicht jeder in Texas läuft mit Cowboyhut und Waffe auf der Straße rum und ja, Amerikaner sind sehr patriotisch (ich habe in dem einen Monat über 120 USA Flaggen gezählt, unter Anderem in jedem Klassenraum hängt eine…). Ich bin sehr dankbar für die Erfahrung und der Monat ging viel zu schnell vorüber, deswegen möchte bald meine Gastfamilie noch einmal besuchen gehen.