Cora Differenz · 02. - 27.10.2023

Kanada

Praktikumsbericht: Cora Differenz – Ein unvergessliches Erlebnis

Vom 2. Oktober bis zum 27. Oktober durfte ich (zusammen mit meiner Mitbewohnerin Leni) mein Auslandspraktikum in der Kleinstadt Pembroke in Kanada verbringen. Ich bin dankbar für die einmalige Gelegenheit, an dem vierwöchigen Praktikum am Pembroke Regional Hospital teilzunehmen und in die Welt der kanadischen Medizin einzutauchen. Diese Erfahrung hat mich nicht nur beruflich, sondern auch persönlich sehr geprägt, dank der herzlichen Gastfreundschaft mit der ich im Krankenhaus wie in meiner Gastfamilie empfangen wurde.

Danielle Rae, Clinical Manager im regionalen Krankenhaus, hatte extra für uns ein abwechslungsreiches Programm zusammengestellt, das mir ermöglichte in die verschiedensten Bereiche der Medizin hineinzuschnuppern. Dort lernte ich unter der Anleitung und Aufsicht engagierter Fachkräfte die verschiedenen Facetten des Gesundheitswesens kennen.
Die Reise begann mit einem umfassenden Einblick in die orthopädischen Kliniken, wo ich die Feinheiten der muskuloskelettalen Versorgung kennenlernte. Dies gab den Ton für ein vielseitiges Praktikum an, und ich tauchte anschließend in das dynamische Umfeld der ambulanten Physiotherapie ein. Durch die aktive Teilnahme und Assistenz bei physiotherapeutischen Behandlungen konnte ich nicht nur meine praktischen Fähigkeiten verbessern, sondern auch mein Verständnis für Rehabilitationsprozesse vertiefen. Die stationäre Reha bot eine differenzierte Sichtweise auf die umfassende Patientenversorgung und ermöglichte Einblicke in die Herausforderungen und Erfolge derjenigen, die sich auf dem Weg zur Genesung befinden. Die rasante Atmosphäre in der Notaufnahme verdeutlichte die Dringlichkeit und Präzision, die in kritischen Situationen erforderlich sind, und erweiterte meine Wertschätzung für die medizinische Notfallversorgung. Mein Einsatz in der klinischen Pharmazie zeigte mir die zentrale Rolle, die Apotheker in den Behandlungsplänen der Patienten spielen, und verdeutlichte die Bedeutung des Medikamentenmanagements. In der Radiologie lernte ich fortschrittliche Diagnosetechniken kennen und erfuhr, wie wichtig eine präzise Bildgebung für die medizinische Diagnostik ist. Der Besuch bei ACT- und CRISIS-Team ermöglichte es mir, einen Einblick in die akute wie langfristige Behandlung psychischer Krankheiten zu bekommen. Diesen konnte ich in den Injektions- und Psychokliniken vertieften. Gerade die Teilnahme an der "Geriatrischen Tagesklinik" für ältere Menschen verdeutlichte die Bedeutung einer maßgeschneiderten Gesundheitsversorgung für unterschiedliche Bevölkerungsgruppen. Ich lernte auch die Telemedizin kennen, die die Fernbehandlung von Patienten möglich macht, um auf das spezielle Problem der kanadischen Weiten zu reagieren. Die Klinik für Schlaganfallprävention bot Einblicke in Präventionsmaßnahmen und deren hohen Stellenwert im Gesundheitssystem. Die Teilnahme an CT- und MRT-Untersuchungen erweiterte mein Wissen über die diagnostische Bildgebung, die in der modernen Medizin eine entscheidende Rolle spielt. Die Beobachtung von chirurgischen Eingriffen und darauf folgenden Genesungsprozessen ermöglichte es mir, die Feinheiten der operativen Versorgung kennenzulernen. Die AMPOS-Klinik, die sich auf Prothesenprogramme konzentriert, demonstrierte die Rehabilitation und Unterstützung von Menschen mit Gliedmaßenverlust. Ich konnte ebenso die Aufgaben eines Klinikmanagers, einer Diätassistentin und einer Sozialarbeiterin kennenlernen und war besonders überrascht über den Umfang des Verwaltungsaufwandes im Gesundheitswesen und der Patientenbetreuung.
Das Praktikum hat meinen medizinischen Wissensschatz erweitert und mir vor allem eine Perspektive für meine spätere Berufswahl gegeben, dafür bin ich sehr dankbar.

Meine Gastfamilie bot mir über dies ein wirklich schönes Zuhause für diese Zeit und sorgten dafür, dass ich mich während meines gesamten Aufenthalts wohl fühlte. Die Wochenenden waren nicht einfach nur freie Tage, sondern lebendige Erlebnisse. Vom Thanksgiving-Dinner bis hin zum Genuss kanadischer Spezialitäten wie Poutine, Beavertails und Eiscreme – meine Gastfamilie hat mich überallhin mitgenommen und jedes kulinarische Erlebnis hat meine Zeit in Kanada bereichert. Durch Ausflüge, z.B. nach Ottawa oder die persönliche Stadtführung, konnte ich die kanadische Kultur hautnah erleben, was mir alleine nicht möglich gewesen wäre.