Dana Dreesen · 08.10. - 06.11.2022

Japan

Japan – ein Land, das mich schon immer fasziniert hat und Ziel auf meiner Bucket-List war. Mit dem Betreten des Flugzeuges kam ich diesem Ziel immer näher. Die 13 Stunden Flug von Frankfurt nach Tokio gingen überraschend angenehm vorüber, da das Flugzeug auch noch recht leer war, durch das Einreiseverbot von Touristen. Das Essen an Bord war ein komischer Mix aus deutschem und japanischem Essen, genauso wie die englischen Ansagen mehr oder weniger verständlich waren. Aus dem Fenster konnte ich vor der Landung am Haneda Airport das erleuchtete Tokio sehen. Der Flughafen war super organisiert und ich konnte bei der internationalen Einreise komplett durchlaufen, da ich die einzige Person war… Für meinen Anschlussflug nach Kobe musste ich noch das Terminal wechseln, was durch eine Busfahrt geschah, bei der ich mir versuchte durch mein bisschen Verständnis in Japanisch, Chinesisch und Koreanisch die Ansagen zusammenzureimen. Am Flughafen in Kobe wurde ich von meinem Gastvater und meiner Gastschwester abgeholt und wir fuhren im Linksverkehr nach Hause.

Irgendwie war alles anders. Die Häuser waren alle in gedeckten Farben, geraden Linien und dunklen Fensterrahmen, die Stromleitungen waren nicht vergraben, sondern hingen in der Luft und alle Autos erinnerten mich an Schuhkartons. Was mich am meisten verwirrte war, dass meine Gastfamilie nie ihre Tür abschließt und in den 12 Jahren noch nie eingebrochen wurde.

Meine Gastfamilie ist wirklich super lieb und nahm mich zu allen möglichen Events und Orten mit. Sie sind deutsch-italienisch, weshalb ich auch keine Kommunikationsprobleme hatte. Am Sonntag war zufälligerweise ein Matsuri (japanisches Volksfest), der alle 50 Jahre stattfindet. Danach ging es direkt zu einem Brunch mit sehr leckerem Essen und anderen Freunden von ihnen, sowie in einen Onsen.

Am Montag, auf dem Weg zur Arbeit zusammen mit meinem Gastvater, kam ich das erste Mal in Kontakt mit japanischen Zügen. Und was ich sagen kann, ist, dass sie wirklich sehr pünktlich sind (bis auf manche traurigen Ausnahmefälle)! In meiner Zeit in Japan, musste ich nur einmal auf einen verspäteten Zug warten. Das Ticketsystem funktioniert auch deutlich besser als in Deutschland. Die meisten Leute verwenden IC-Cards, die man beim Betreten und Verlassen der Station auf das Ticketgate legt. Mit diesen Karten kann man auch in Supermärkten und Combinis bezahlen. Ich selbst komme aus Frankfurt, also eigentlich auch einer größeren Stadt in Deutschland mit U-Bahnen, daher bin ich davon ausgegangen, dass ich super mit den Bahnen klarkommen würde. Allerdings habe ich mich in der ersten Woche nicht wirklich getraut irgendwas anderes zu fahren außer meine Strecke zur Arbeit und zurück, da alles sehr überwältigend war und jede Bahnlinie ihre eigene Station hat, zu der man erstmal paar Minuten laufen muss. Als ich mich das erste Mal getraut habe das „Abenteuer“ zum Osaka Castle zu machen, hat allerdings alles super funktioniert. Wenn man sich von Google Maps richtig führen lässt, ist es wirklich kein Problem.

Japaner streben nach Harmonie, weshalb alle immer sehr freundlich sind, und darauf bedacht Rücksicht zu nehmen und Ordnung beizubehalten. Ich finde es sehr schön, dass es in Zügen, Bussen, Stationen etc. immer priority seats gibt, die für z.B. ältere oder Schwangere Leute sind. Genauso gibt es auch women only Abteile in Zügen, sollte man sich etwas unwohl fühlen.

In meinem Praktikum haben mich meine Kollegen sehr freundlich aufgenommen und sich Mühe gegeben sich mit mir zu verständigen, auch wenn die meisten von ihnen kein Englisch konnten. Meine Aufgabe war es eine Marktanalyse von Kinderprodukten, wie Spielzeug, Kindersitze, Kinderwägen oder Schwangerschaftskissen zu machen und meine Ergebnisse am Ende vor dem Team vorzustellen. Dafür habe ich erst online die Marken und Produkte analysiert und bin danach mit meiner Betreuerin oder meinem Gastvater in einen Laden gegangen, um auch dort zu analysieren, welche Produkte hervorgehoben werden, um so zu schauen, was mögliche Trends sind. Zusätzlich sollte ich den deutschen und japanischen Markt vergleichen.

Durch die Firma wurde mir ermöglicht ein Wochenende in Tokio zu verbringen, was wirklich eine besondere Erfahrung war, da die Metrople so viel zu bieten hat. Ich bin alleine zu meinen Zielen gelaufen und fühlte mich mittlerweile super wohl in Japan.  Am Wochenende zuvor war ich zusammen mit meiner Gastschwester in Kyoto, wo sie früher gewohnt haben. In Kyoto gibt es noch sehr viel Kultur, sowie Tempel und Schreine. Wir haben Kinkaku-ji , Ryoan-ji, den Imperial Palace (bei dem wir zufällig wieder einem Matsuri begegneten), einen japanschen Wagashi und Matcha Workshop, Fushimi Inari und Arashiyama besucht, wo wir Kimonos anprobierten. Das Streetfood in Japan ist wirklich empfehlenswert! In den zwei Tagen haben wir wahrscheinlich jede Sorte Mochi gegessen.

Ich selbst habe auch noch viele andere Ausflüge gemacht, wie zum Beispiel zusammen mit meiner Gastmutter nach Rokko Island, wo ich Ikebana gemacht habe, zu den Nunobiki Falls oder Universal Studios Japan in Osaka, welches ein wirklich toller Park ist. Durch die Kontakte meiner Gastfamilie hatte ich einen Fast Pass und konnte jedes Fahrgeschäft ausprobieren! (Ich kann besonders Hollywood Dream und Harry Potter and the Forbidden Journey empfehlen) Die neue Super Nintendo World hat mich in meine Kindheit zurückversetzt!

Ich bin unglaublich dankbar, dass ich diese Erfahrung durch den Hansenberg machen durfte und habe mich wirklich in das Land verliebt. Ich kann es jedem empfehlen, der die Möglichkeit hat, eine Reise nach Japan zu machen.

Vielen Dank an alle Beteiligten und besonders an meine Gastfamilie, die mir diese Reise ermöglicht haben! ^^

Dana Dreesen