Nora Heinzer & Julia Jäger · 08.10. - 06.11.2022

Mexiko

Wenn man an Mexiko denkt, kommen einem wahrscheinlich erst einmal dunkle Bilder in den Kopf: Drogen, Gewalt und Korruption. Zumindest war das die Situation, auf die wir uns vorbereiten sollten. Niemals allein nach draußen, so wenig Wertgegenstände wie möglich mitnehmen, in der Öffentlichkeit besonders vorsichtig sein – so wird man auf Mexiko vorbereitet. Vielleicht ist das in einigen Teilen des Landes auch wichtig, jedenfalls nicht in Mérida, laut allen dort Einheimischen die – mit Abstand – sicherste Stadt des Landes. Der Grund, warum so viele in die Stadt ziehen wollen.

Unser Aufenthalt wurde glücklicherweise nicht bedeutend von Vorsichtsmaßnahmen eingeschränkt. Wir waren eher im Gegenteil davon überrascht, wie zuvorkommend und freundlich die Leute alle sind, selbst wenn man sich wegen der Sprachbarriere nicht immer leicht verständigen konnte. Besonders ins Herz geschlossen haben wir aber unsere Gasteltern, Pedro und Aida.

Die beiden haben sich bemüht, uns die schönsten Seiten des mexikanischen Bundestaates Yucatán zu zeigen. Von beeindruckenden Maya-Ruinen und Cenoten (Grotten mit klarem blauem Wasser), bis zu den kleinen Kolonialstädten und Stranddörfern durften wir uns alles ansehen und überall die entspannte typisch-mexikanische Atmosphäre genießen, sodass wir einiges aus dem mexikanischen Alltag mitbekommen konnten: Wenn man in Mexiko am Meer mal eine Bootstour macht, ist es nicht ungewöhnlich, dass der Bootsführer einfach seinen Flipflop verwendet, um Krokodile anzulocken, damit wir Fotos machen können. Angst haben da die wenigsten.

Im Praktikum hatten wir ehrlicherweise nicht immer allzu viel zu tun, durften aber trotzdem interessante Projekte begleiten und sind mit unserem Praktikumsbetreuer und zwei seiner Doktorandinnen in eine Grundschule gefahren, um dort mit dem Personal zu sprechen. Vor allem hier ist uns der Unterschied zwischen dem Leben in Mexiko und unserem aufgefallen. An vielen mexikanischen Schulen fehlen Ressourcen und Vorbereitungen, auf jegliche Probleme oder Krisen reagieren zu können und die Schüler sind teilweise Risiken ausgesetzt, die wir uns gar nicht vorstellen können.

Trotzdem wurden wir aber auch hier herzlich begrüßt und wie überall miteinbezogen, sodass wir uns schnell wohlfühlen konnten.

Wahrscheinlich am berühmtesten war die Comida Yucateca (das Essen aus Yucatán). Die mexikanische Küche ist allgemein bekannt für ihre Vielfalt und Qualität und so hat sich auch unser Aufenthalt nur als Beweis hierfür erwiesen. Immer, sobald jemand fragte, was uns an Mexiko am meisten gefalle, viel uns das Essen zuerst ein. Nicht nur deutlich günstiger, sondern auch deutlich sympathischer als die lokalen Restaurants bei uns waren die kleinen Taquerías an jeder Ecke, bei der man bequem für umgerechnet zwei bis drei Euro essen konnte.

Insgesamt verlassen wir Mexiko mit nicht nur unserem Koffer, sondern mit vielen unvergesslichen Erfahrungen, Erinnerungen an sehr gutes Essen und unglaublich lieben Menschen in unseren Herzen im Gepäck.