Schulleiter

“Wir können die Probleme nicht lösen mit dem Denken, das die Probleme verursacht.” nach Albert Einstein

Berufliche Vita als Schulleiter:

Seit 2009 am Gymnasium Mosbacher Berg in Wiesbaden

Seit 2015 an der Deutschen Schule San José, Costa Rica

Seit 2020 an der Internatsschule Schloss Hansenberg

Ich bin in Lübeck aufgewachsen, zur Schule gegangen und habe 1977 mein Abitur an der Oberschule zum Dom dort abgelegt. Anschließend studierte ich in Kiel Mathematik und Physik für das Lehramt an Gymnasien. Dort schloss ich auch das Referendariat ab.

Leider gab es zu der Zeit fast keine Einstellungen als Lehrkraft in Schleswig-Holstein, sodass ich zunächst als Lehrkraft für besondere Aufgaben an der Fachhochschule für Lübeck im Bereich Elektrotechnik und Maschinenbau fast 5 Jahre tätig wurde, dort Vorlesungen über Mathematik hielt, Übungen und Praktika im Bereich Informatik und auch zwei Diplomarbeiten betreute. Die Zeit dort empfinde ich noch heute als sehr bereichernd, da sich die Lücke zwischen der wissenschaftlichen Universitätsausbildung und der Schule schloss. Die Fragen der Schülerinnen und Schüler „Warum müssen wir das lernen?“ ließen sich durch die mehr anwendungsorientierte Ausbildung an einer Fachhochschule sehr praxisnah vermitteln und mit interessanten Anwendungen verknüpfen.

Da ich aber gern an die Schule und in den Austausch mit Jugendlichen wollte, ging ich dann nach Asunción, Paraguay, an die dortige Deutsche Schule, lernte Spanisch sowie Land und Leute kennen und lieben. Eine wunderbare Zeit, einmal nicht als Tourist ein Land kennenzulernen, sondern ganz in die lateinamerikanische Kultur eintauchen zu können.

Gerade hatte ich meinen zweijährigen Vertrag mit der Schule verlängert, als mich ein Angebot aus Hessen ereilte, an der Oranienschule Wiesbaden sofort eine feste Stelle antreten zu können. Etwas schweren Herzens nahm ich diese Stelle an und zog innerhalb von zwei Wochen nach Wiesbaden um. Eigentlich wollte ich mit meiner Frau nur ein paar wenige Jahre bleiben und die nächste Gelegenheit nutzen, um noch einmal ins Ausland zu gehen. Allerdings wurden daraus dann doch sechs Jahre, in denen ich mit den Schülerinnen und Schülern zusammen den Bereich Informatik und Multimedia aufbauen konnte.

Es folgten drei Jahre an der Deutschen Schule Mexiko-Stadt (Süd), eine intensive Großstadt in einem enorm vielfältigen Land. Trotz eines Angebots, noch einmal um drei Jahre den Vertrag dort zu verlängern, gingen wir dann aber doch zurück nach Hessen. Dazu trugen zum einen die problematische Sicherheitslage bei (z.B. wurde in unser gemietetes Haus in Mexiko eingebrochen, Kollegen wurden entführt), zum anderen die wohl einmalige Möglichkeit, eine neu zu gründende Schule für besonders begabte Schülerinnen und Schüler mit aufbauen zu dürfen: die Internatsschule Schloss Hansenberg.

Wieder 6 Jahre später übernahm ich die Stelle des Schulleiters am Gymnasium am Mosbacher Berg, wo ich einige der am Hansenberg gewonnenen Erkenntnisse und Unterrichtsformen einbringen konnte. So probierten wir z.B. aus, wie ein Studientag an einem Gymnasium mit 1200 Schülerinnen und Schülern funktioniert. Als sich 2015 die Gelegenheit ergab, als Schulleiter die Deutsche Schule San José zu leiten, konnte ich dies nicht ablehnen, da Costa Rica wegen seiner Naturschönheiten und der ziemlich sicheren politischen Lage ein Traumland ist, die Schule sehr interessante Möglichkeiten der Schulentwicklung bot und der Vorstand der Schule hervorragende Ressourcen zur Verfügung stellte für attraktive Schulgebäude und sehr gute Ausstattung, ein virulenter Mangel bei vielen Schulträgern in Deutschland.

Erneut ergab sich nun die Möglichkeit (bereits ein halbes Jahr vor dem Ablauf meines Vertrages in Costa Rica) an die ISH zu gehen, diesmal mit den gewonnenen Erkenntnissen und Erfahrungen als Schulleiter im In- und Ausland. Der Hansenberg hat sich in den letzten 11 Jahren, in denen ich nicht hier war, ständig weiterentwickelt und ich freue mich, daran nun aktiv teilhaben zu dürfen. Es wird in den nächsten Jahren darum gehen, die begonnenen Prozesse zur Förderung begabter Schülerinnen und Schüler (Lernlabor, Studientage, Q+, Lernverträge, Auslandspraktikum, Internat, …) weiter zu entwickeln und neue Bausteine hinzuzufügen. So beginnen wir gerade, mit der Steuergruppe im Bereich komplexer Lernsettings zu arbeiten und dafür einzelne Projekte zu entwickeln. Diese verschiedenen Bausteine sollen der besonderen Schülerzusammensetzung des Hansenbergs gerecht werden, aber auch dazu dienen, begabte Schülerinnen und Schüler zu fördern, die an einer beliebigen Schule Hessens oder Deutschlands unterrichtet werden. Daran wollen wir arbeiten und die Schule durch Netzwerkbildung und anzubietende Fortbildungen weiter öffnen. Ideen und Anregungen dazu sind sehr willkommen.