02. - 08.06.2007

Junior-8-Gipfel 2007

Wenn vom 3. bis 9. Juni 2007 die Regierungschefs der acht größten Industrienationen in Heiligendamm zusammentreffen, werden sie sich auch mit Lösungsansätzen aus besonderer Perspektive auseinandersetzen – der Perspektive von Jugendlichen. Bereits zum dritten Mal findet, initiiert von UNICEF und der Morgan Stanley Stiftung, parallel zum G8 Treffen der so genannte Junior 8 Gipfel (J8) statt. In Wismar werden 74 Jugendliche aus aller Welt – darunter acht Schüler vom Hansenberg – eine Woche lang die zentralen Themen des offiziellen G8 Programms diskutieren und ein Thesenpapier erarbeiten, das sie abschließend den Regierungschefs selbst präsentieren.

Vorab galt es, einen Wettbewerb zu bestehen, für den Schüler Lösungsansätze und Gedanken zu mindestens zwei von vier vorgegebenen Fragestellungen des diesjährigen Gipfeltreffens einsenden konnten. Die Ergebnisse des Teams „8tention“, je vier Mädchen und Jungen aus dem 12. Jahrgang der Internatsschule Schloss Hansenberg, konnten sich interessierte Lehrer, Eltern und vor allem Mitschüler bereits am 7. März anschauen. Zu den ausgewählten Themen „Perspektiven für die wirtschaftliche Entwicklung Afrikas“ und „Der Kampf gegen AIDS und HIV“ veranstaltete die Gruppe ihren Afrika-HIV-Abend. Auf diesem wollte sie sowohl sachlich-theoretische Lösungsansätze für Wirtschaft und Politik vermitteln, aber auch verdeutlichen, wie direkt derartige Fragestellungen unsere Gesellschaft betreffen und wie wichtig es ist diese Problematiken präsent zu machen. So entwickelte sich ein vielfältiges Programm: Eine Präsentation gefolgt von einem Gespräch mit dem erfahrenen Hansenberg-Psychologen Dr. Flender garantierten den fachlichen Inhalt; der selbst geschriebene Rap-Song „HIV-Positiv“ hingegen sowie ein Film, in welchem sich Schüler, Lehrer und zahlreiche in Frankfurt angesprochene Passanten zum HI-Virus äußern, sorgten für emotionale Unterhaltung.

Dass es gar nicht einfach ist, Ideen zu entwickeln, um gegen AIDS und die Armut in Afrika vorzugehen, spürten die Mitglieder von „8tention“ während der Vorbereitung des Abends. Wie wird man den unterschiedlichen wirtschaftlichen Voraussetzungen in Afrika gerecht? Wie kann man die Situation ohne direkte politische Einflussnahme verbessern? Wie kann den vorwiegend armen, von AIDS betroffenen Patienten geholfen und wie können die guten Voraussetzungen genutzt werden, ein weiteres Erstarken der Krankheit in unseren Breiten zu verhindern? Diesen und anderen Fragestellungen folgend, entwickelte die Gruppe Pläne für Bildungseinrichtungen, offene Märkte, politische Stabilität und Kompetenzzentren als Basis einer gestärkten Wirtschaft auf dem schwarzen Kontinent sowie eine verbesserte Medikamentenforschung im Kampf gegen AIDS. Zuweilen gestalteten die Schüler dabei auch utopische Visionen – so zum Beispiel in Form einer Weltkrankenkasse, die wohl kaum zu verwirklichen wäre, aber dennoch eine Perspektive für eine bessere Welt darstellt.

Mit der Dokumentation des Afrika-Abends, ihrer Lösungsvorschläge und Beweggründe für die Teilnahme am J8 Wettbewerb waren die acht Hansenberger schließlich erfolgreich. Als Vertreter Deutschlands werden sie im Juni auf Teams aus den sieben anderen G8-Nationen und zehn Kindern aus Entwicklungsländern wie zum Beispiel Sierra Leone oder Armenien treffen. Es ist zu erwarten, dass dieses internationaleTreffen Jugendlicher einige Anregungen und kreative Lösungen für globale Probleme zu Tage fördern wird. Zu wünschen wäre das sicherlich auch für die Erwachsenen – die Politiker der G8-Staaten.