Di, 22.03.2022

Deutscher Gründerpreis – Expertengespräche mit Unternehmen, Institutionen und Hochschulen

Deutscher Gründerpreis für Schüler – das weckt seit 2008 bei vielen Alumni und aktuellen Hansenbergern wunderbare Erinnerungen. Und so ist es auch in diesem Jahr! Zwei Teams aus Q2 präsentierten an zwei Nachmittagen in vier Expertenrunden ihre aktuellen Geschäftsideen, und baten um kritisches Feedback. Und die Tipps der Profis kamen reichlich, ergiebig, und mit innovativem Ertrag für die weitere Entwicklung der Businesspläne und der Teams im DGPS 2022.

Am Dienstag, 8. März begann die Expertenrunde mit dem Bürgermeister der Stadt Geisenheim, Christian Aßmann. Wie in all den Jahren zuvor (früher mit dem Bürgermeister Frank Kilian, jetzt Landrat des Rheingau-Taunus-Kreises) stellten die Teams ihre Ideen vor. Team „LunarRise“ eröffnete die Runde. Sie stellten einen innovativen „Schlafphasenwecker“ vor, mit Bedarfsanalyse, Markt- und Kundendaten, technischer Machbarkeit, und finanzieller Darstellung des Businesscase. Als zweites präsentierte das Team „TempTech“ ein praktisches und vielseitiges Wärme-Testpflaster. Das Team ging mit seiner Produktidee sogar schon im Labor in die Testphase, und dokumentierte das Ergebnis in einem Kurzfilm. Bürgermeister Aßmann zeigte sich begeistert von den hilfreichen Ideen der 16-18-Jährigen JungunternehmerInnen und gab Tipps, z.B. zu weiteren Anwendungssituationen, zur Barrierefreiheit, oder zum Design für beide Teams.

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In der zweiten Stunde präsentierten beide Teams bei Dr. Elena Siebrecht, Wissenstransfermanagerin und Projektleiterin der Gründungsfabrik Rheingau für die Hochschule Geisenheim. Mit von der Partie war auch Dr. Jan Christoph Munck-Rieder, Leiter des Strascheg Centers for Impact in Innovation & Entrepreneurship der EBS Universität für Wirtschaft und Recht in Oestrich-Winkel, ebenfalls Projektleitung der Gründungsfabrik Rheingau. Und hier ging es nun tief ins „Eingemachte“. Die Experten fragten differenziert nach, z.B. zur technischen Machbarkeit, auch zu Fragen von Haftungsrecht, Werbestrategie, Design und Lifestyle, Positionierung bei diversen Kundengruppen. Und natürlich den harten Fakten von Wettbewerb, Preisstrategien, Produktlebenszyklus-Management, und den diffizilen Fragen der Finanzierung in der Gründungsphase.

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Das sechsköpfige Team „LunarRise“ besteht aus Jannis Wild, Felix-Maximilian Wenzel, Jacob Sinn, Bente Hofmann, Maxim Düll und Ennio Eberwein. Sie stehen hinter der Businessidee von „Aurora“. Die Idee nach ausgiebiger Bedarfsrecherche: Wer steht schon gerne früh auf? Doch jeder ist vom Wecker am Morgen genervt. Aurora heißt die innovative Lösung: ein elastisches, angenehm über dem Hand- oder Fuß-Knöchel sitzendes Band, das den Nutzer morgens genau dann mit einer sanften Vibration weckt, wenn der Körper in der optimalen Schlafphase bereit ist aufzustehen. Hergestellt aus nachhaltigen Materialien macht LunarRise mit Aurora gutes Aufwachen zur Gewohnheit, so das Team optimistisch.

Das Team „TempTech“ entwickelte in unzähligen Brainstorming-Sessions die Idee „TemProtect“. Im Alltag verbrennt man sich sehr häufig, so die Analyse des Teams, weil die Temperatur vorher nicht erkennbar war. Hier kommt TemProtect ins Spiel. Denn der mehrfach verwendbare Sticker ermöglicht vorher über die klassischen Farben blau und rot die Verbrennungsgefahr zu erkennen, und macht so den Alltag sicherer. Ein besonderes Highlight sind nach Darstellung des Teams die Zielgruppen-Positionierung bei Kindern und Jugendlichen kombiniert mit Emojis, sowie in der zweiten Expansionsstufe für Senioren. Hinter dem Team TempTech stehen Gioia Bannier, Lukas Mehl, Carolin Stotz, Lara Heß, Tijan Ballhausen, Joel Albrecht.

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Am zweiten Tag, dem Mittwoch lernten die beiden Teams zunächst die unterstützende Nassauische Sparkasse (Naspa) kennen. Nachfolger der langjährigen Naspa-Coachin Karin Paffhausen für alle Hansenbergteams ist Guido Biron. Als erfahrener Finanzexperte und gelernter Betriebswirt fragte er sogleich nach den Details der Kostenstrukturen für beide Produktideen, der angedachten Finanzierung, und den verbleibenden Gewinnmargen pro Stück. Seine Hinweise zielten vor allem ab auf die Optimierung von Kostenstrukturen, Vertriebswege, und Werbestrategie pro Zielgruppe. Ein Lob durfte nicht fehlen, und auch das Feedback von Guido Biron per Mail danach summierte „Gefällt mir insgesamt sehr gut, wir hören und sehen uns bald wieder!“

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In der zweiten Stunde folgte die spannende Pitch-Präsentation bei Prof. Dr. Gergely Szolnoki, Professur für Marktforschung der HGU. Prof. Szolnoki ist ein sehr erfahrener Coach der vielen Siegerteams vom Hansenberg im DGPS. Prof Szolnoki betonte, zwei Stichworte müssten in allen Ideen für Innovationen (ob Produkt oder Dienstleistung) im 21. Jahrhundert im Zentrum stehen: Digitalisierung und Nachhaltigkeit. Mit sehr vielen Tipps ging es dann in die Finessen. Zum Beispiel zu den Themen Marktforschung, qualitative und quantitative Methoden, Umfragen, Kunden-Zielgruppenanalyse nach dem selecting, targeting, positioning-Modell, gezieltes Marketing nach dem 5-P-Modell von Philip Kotler (people, product, price, place, promotion, people) etc. In Summe erneut eine sehr ertragreiche Stunde, und ein wertvolles Investment in die Soft- und Hard-Skills für die jungen Wettbewerberteams.

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Mit vielen neuen Impulsen zur Weiterentwicklung gehen die Teams an die weitere Arbeit. Ziel ist die Perfektionierung des Businessplans im DGPS bis zur Lösung von Aufgabe 8 am 6. April: „Präsentieren Sie Ihren Businessplan offiziell vor Experten“, dann mit der Naspa und der EBS. Bevor die finale Aufgabe 9 am 09.05.22 letztmals aufruft zum „perfekten Businessplan“, im anspruchsvollen Jahresprojekt „Dt. Gründerpreis für Schüler 2022“.

Teams TempTech und LunarRise, und externer DGPS-Coach Paul Rauh