Mo, 18.03.2024

Hansenberg-Team Asteria gewinnt den deutschen CanSat-Wettbewerb

Freitag, 18 Uhr, das Team Asteria, zu dem Jannis Averdung, Bennet Marx, Mika Henke, Muriel Saur und Jasmin Barzaga May gehören, sitzt im Zug nach Geisenheim. Müde, aber mit bester Laune und dem Pokal im Gepäck, freut sich das Team nun auf Schlaf und Erholung nach einer eindrucksvollen Woche in Bremen. Getrübt wird die Freude über den Sieg alleine dadurch, dass ein mindestens genau so wertvolles Teammitglied, Ben Michel, die fünf SchülerInnen aufgrund von Abiturvorbereitungen nicht begleiten konnte.

In Bremen traf das dementsprechend minimierte Team nach mehr als einem halben Jahr intensiver Arbeit am CanSat (Miniatursatellit) zum Anlass der Startkampagne auf starke, und gleichzeitig sehr nette, Konkurrenz.

Am Montag, früh morgens, machte sich das Team, begleitet von Herrn Schiemenz, auf die lange Zugreise in die Hansestadt. Dort angekommen galt es zuallererst schnellstmöglich das Plakat für die anstehende Posterpräsentation am Folgetag im nächstgelegenen Copy-Shop zu drucken. Nach einem entsprechenden Vollsprint durch Bremen begab sich das Team zum ersten Programmpunkt, der Eröffnungsveranstaltung, welche im Zentrum für angewandte Raumfahrttechnologie und Mikrogravitation (ZARM) mit seinem 150m hohen Fallturm stattgefunden hat.

Obwohl Teile des Teams die Nacht eher mit Last-Minute-Arbeiten als mit Schlafen verbracht haben, verlief die Posterpräsentation am Dienstag Vormittag vielversprechend. Gehalten wurde diese im Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR), wo anschließend eine spannende Führung mit Einblick in die Reinraumlabore auf dem Programm stand. Nach letztem Nachjustieren und Basteln am CanSat und Fallschirm hat das Team die darauffolgende technische Abnahme erfolgreich bestanden. Weiter ging’s danach beim Raumfahrtunternehmen und Satellitenbauer OHB. Auch dort konnten die verschiedenen Teams interessante Einblicke in das Unternehmen genießen.

Am nächsten Tag war es dann endlich soweit: Die verschiedenen CanSats, die alle dieselbe Primär-, aber sehr vielfältige Sekundärmissionen erfüllen sollten, wurden auf dem Flugplatz in Rotenburg auf knappe 700m Höhe geschossen. Rund um den Raketenstart war die Spannung groß. Letzte Verbesserungen wurden getätigt, Tests durchgeführt und plötzlich auftretende Fehler behoben. Gleichzeitig verschlechterten sich die Wetterbedingungen, sodass der Start vorgezogen werden musste. Inmitten der Kälte und des Regens liefen Kamerateams verschiedener Nachrichtensender zwischen den Teams hin und her. Für das Team Asteria war die Freude dementsprechend umso größer, als sie den CanSat während des Falls nicht weit vom Startpunkt erblicken konnten. Sowohl die Funkverbindung als auch das Bergungssystem wirkten stabil, und schon bald wurde er in die wartenden Hände der fünf SchülerInnen übergeben. Beendet war der Tag an der Stelle allerdings noch lange nicht: Die Abschlusspräsentation musste bis zum nächsten Tag fertig sein, und die Daten dafür dementsprechend ausgewertet werden.

Diese Ergebnisse der Auswertung und Fehleranalyse wurden dann am Donnerstag Nachmittag im Bremen Center for Eco-efficent Materials and Technologies (ECOMAT) vorgestellt. Dabei präsentierte das Team voller Elan und mit viel Herzblut ihre besonders präzisen und hoch frequenten Ergebnisse.

Der Freitag brachte nochmals einiges an Spannung und eine interessante Führung über das Gelände des Herstellers der europäischen Trägerakete Ariane 6 der ArianeGroup mit Sicht in den Reinraum und einem Modell des Columbusmoduls der ISS mit sich. Anschließend folgte die Siegerehrung mit Zittern und Bangen, da man besonders die Bewertung der Öfftlichkeitsarbeit und des Sponsorings schlecht im Vorraus einschätzen konnte, und es somit bis zum Schluss spannend blieb. Die Jury zeigte sich jedoch erfreulicherweise überzeugt vom ISH-Team Asteria, was zu einer Überreichung des 1. Preises führte. Nach einigen abschließenden Pressefotos und einem kurzen Interview brachen alle zur Heimreise auf. 

Auf unser Bundessiegerteam wartet nun eine Reise in die Niederlande, um dort die anderen nationalen Siegerteams zu treffen und den größten ESA-Stützpunkt das European Space Research and Technology Center (ESTEC) zu besichtigen.