Fr, 27.04.2018

business@school – Präsentationen und Schulsiegerteam in Phase III: „Entwicklung einer eigenen Businessidee mit komplettem Businessplan“

And the winner is…?  Viola Plump und Wolfgang Melzer (beide heute nicht als ehemalige Eltern, sondern als Tagesleitung von business@school aktiv) fackelten nicht lange: Der Schulsieger ist das Team „Calido“, mit der Idee „Calido - unstoppable power!“

Die sechsköpfige Jury war hochkarätig besetzt und hatte einen schweren Job vor sich: Sie sollte nach klar vorgegebenen und vorher transparent vermittelten Bewertungskriterien im BCG-Stil den Schulsieger aus den 5 Teams mit 25 Schülern ermitteln. Zu den wichtigsten Bewertungskriterien zählten: 1. Geschäftsidee (verständliche Erläuterung der Idee, Nachweis der Machbarkeit), 2. Marktanalyse (Berücksichtigung relevanter Wettbewerber, sinnvolle Herleitung der Marktgröße), 3. Wertschöpfungskette (angemessenes Konzept von der Beschaffung bis zum Vertrieb), 4. Beachtung der Kostenstruktur (vollständige Darstellung der Kosten, GuV und Kapitalflussrechnung), 5. Ableitung der Umsatzzahlen (transparente Annahmen) und 6. Präsentation und Beantwortung der Juryfragen (Storyline, Argumentationsaufbau, Backup, Interaktion mit der Jury).

In der hochkarätigen Jury arbeiteten 6 Jurorinnen und Juroren: Vivien Eller, b@s-Alumna 2014 von „das dING“, Andrea Giesler, Wirtschaftsjuniorin und Jurorin im Hessischen Gründerpreis, Michael Löschner, WHU – Otto Beisheim, Vallendar, Daniel Zacharias, Gründer der Sdui GmbH, Koblenz, Wolfgang Melzer, Allen & Overy LLP, Frankfurt/M., Viola Plump, HR Consulting Services, Bad Schwalbach. Die Jury-Gesamtleitung hatte in diesem Jahr Holger Meyer, Commerzbank Frankfurt, der aber heute nicht dabei sein konnte.

Zum Schulentscheid in Phase III angetreten waren 5 über das gesamte Jahr hoch motivierte, wunderbar engagierte Teams aus Schülern der Jahrgangsstufe Q2. Das zuerst von 14.00 -14.30 Uhr präsentierende Team war Autorini, mit der Businessidee „FlexShoe – der flexible Schuh im Business.“ Die klare Beantwortung der Juryfragen, ein außergewöhnlich gutes Backup, und die gelungene Präsentation mit strukturierten Slides wurden von den Juroren im Feedback ganz besonders gelobt. Das Team Autorini besteht aus Sprecher Kai Käfer, Frederic Furthmayr, Nikolaus Stern sowie Nils Romberg. In Phase I hatte das Team das Unternehmen „Stada“ und in Phase II das Geisenheimer „Cafe 22“ untersucht. Autorini wurde beraten von den Unternehmenscoaches Faruk Karasin, Michael Löschner, beide WHU, und Alumni Niklas Kohlstruck und Tim Reinhardt.

Von 14.30 – 15.00 Uhr präsentierte Team Brodermann mit Teamnamen „de Laspée“ die Idee Calido. Die pfiffige Idee von „Calido – hot sports in cold times!“ fand bei den 6 Juroren viel Anerkennung. Sie lobten die Präsentation und Storyline sowie die gelungene Herleitung der Marktlücke. Calido hilft im Winter durch Wärme zu mehr Sport im Freien. Rudersportler brauchen im Winter nicht mehr an ihren Händen frieren. Denn sie können Calido, ein wiederverwendbares Band, um Ruderpaddel, Fahrradlenker etc. binden. Calido spendet Wärme durch einen von einem Akku beheizten integrierten Draht. Das letztlich zum Schulsieger gewählte Team besteht aus Leonie Brodermann (Team-Sprecherin), mit Jan Dachs, Julian Danker, Antonia Bleser und Anton Peter. Betreut wurde Calido von den Coaches Anika Trautmann (St. Ursula), Marc Busch und Carolin Danker als Alumni der Schule. „de Laspée“ war Tagessieger in Phase I mit einer gelungenen Analyse der „Südzucker AG“, und stellte in Phase II mit „CrossFit GenGym“ eine Analyse eines Wiesbadener Sportstudios vor.

An dritter Stelle präsentierte Team Anomaquint das Konzept „greenBOX– grow your own food!” Das flotte Team hatte die Idee zu greenBOX als eine überzeugende Lösung für frisches Gemüse, zu Hause, jeden Tag! Die greenBOX ist nach Aussage des Teams ideal für Wohnungen mit wenig Platz und ist im Ergebnis der eigene kleine Garten in der Wohnung. Für den gläsernen Behälter mit integriertem Wasserspeicher gibt es vorgefertigte, weltraumerprobte  vermiculithaltige Saateinsätze. Sie werden über unser System automatisch mit Wasser und Nährstoffen versorgt. Damit erhalten die Pflanzen ideale Wachstumsmöglichkeiten. Als Sprecherin war Chiara Rummelsberger aktiv, mit Lea Rosenbauer, Tom Zapke, Elias Elmi-Sarabi und Helena Averdung. Sie wurden professionell beraten von Robert Lindemann, Clara Wienhold und Jan Reus. Das Team hatte in Phase I das MDAX Unternehmen „Eventim“ analysiert, und war mit der gelungenen Präsentation von „Bäcker Dries” aus Rüdesheim der Tagesssieger in Phase II. Der Jury gefielen besonders gut die aktuelle Idee und der Bezug zu einem Megatrend, sowie die anschauliche, farbenfrohe und frische Präsentation, sowie die überzeugende Storyline und Team-Gesamtleistung von greenBOX.

„Unitatis – verbindet Pflegekids“ – so heißt die Businessidee, die von 15.30 – 16.00 Uhr von Team Creationary vorgestellt wurde. Creationary mit Sprecherin Paula Jansen, Lara Kulke, Lena Wöbcke, Leonie Anstotz, Mats Wöbcke und Nick Hartmann hatten in Phase I das Unternehmen „Fielmann“ und in Phase II das lokale „Wiener Caféhaus Moser“ aus Johannisberg analysiert. Das Team wird beraten von Lara Hilgert, Roman Greißinger, Maik Ritschel und Paul Zenker. Die Jury lobte vor allem das wirklich sehr gute Engagement des Teams in Sachen Social Entrepreneurship, denn Unitatis füllt eine echte Marktlücke. Zudem überzeugte die Jury die tolle Präsentationstechnik, saubere Kundenumfrage und die Analyse der non-profit Zahlenwerke. Unitatis sieht sich als das neue Netzwerk für Pflegekinder. Bei der Idee handelt es sich um ein soziales Netzwerk über eine App, das Pflegekindern den Kontakt untereinander erleichtern soll. Mit Unitatis erhalten Pflegekinder eine erweiterte Möglichkeit zum sozialen Austausch von Tipps, Hilfen, Mitstreitern, weiteren Familien. Außerdem wird so auch ein schnellerer Anschluss beim Wechsel der Pflegefamilie in der neuen Umgebung ermöglicht.

Am Ende stellte von 16.00 – 16.30 Uhr das hoch motivierte Team FutureSolution die Idee „SmartBag – der neue, digitale Schulranzen“ vor. FutureSolution mit Lea Schaffer als Sprecherin, sowie Luzie Pfeil, Bero Gebhard, Henri Bilsing und Kathrin Löhn hatte in Phase I das MDAX- Unternehmen „Innogy“, und in Phase II die Entwicklung des „Rheingaubad“ untersucht. Als Coaches sind Jutta Bub, Moritz Matthey, Noah Pokorny und David Grüttner aktiv. SmartBag  ist die neue Lösung für gesunde Kinderrücken, so das Team überzeugt. Über ein Mikrochip-gesteuertes System für den Schulranzen soll ein gesünderer Schulalltag ermöglicht werden. Eingebaut unter die Bodenplatte des Ranzens wird drucksensorgesteuert das Gesamtgewicht und die Rechts-Links-Verteilung des Schulranzens ermittelt und mittels Mikrochip ausgewertet. Bei ungesunden Werten erfolgt ein visuelles und akustisches Signal, welches präventiv auf einen für den Rücken ungesund gepackten Ranzen hinweist. So wird einer ungleichmäßigen Belastung des Kinderrückens entgegenwirkt, so Team FutureSolution.

Mit „Calido- unstoppable power“ schickt der Hansenberg am 17.5. ein Team in die nächste, regionale Runde in Königstein. Nachdem schon der Pionierjahrgang 2005 mit der Idee „PetSearch“ einen Europasieg einfuhr, und der Jahrgang 2010 mit der Idee „CanTech“ und 2011 mit der Idee „DIVIO“ Europasieger wurde, sowie 2014 das Team „Das dING ist das Ding!“ eine Silbermedaille errang, und 2016 am Hansenberg erstmalig eine Social Entrepreneurship-Idee „CommuniCare- Generationen verbinden“ die Bronzemedaille holte, wird nun Calido alles geben, um ebenfalls nach München reisen zu dürfen. Wir drücken die Daumen!

Damit endet mit Phase III für die fünf Teams eine fast einjährige Beziehung mit dem höchst aufwändigen, sehr anspruchsvollen BCG- Wirtschafts- Jahresprojekt business@school. Davor wurden bis Oktober in Phase I ein börsennotiertes Großunternehmen und dann bis Januar in Phase II ein ortsansässiges Kleinunternehmen durchleuchtet. Und schließlich bis April in Phase III eine eigene Geschäftsidee mit komplettem Businessplan entwickelt und vor der Jury präsentiert. Internetrecherchen, Telefonate, Bank- und Unternehmensbesuche, ausgefeilte Präsentationen erstellen, und Unternehmer spielen: Wer hat das schon sonst mit 16-17 Jahren? „Learning by doing“ und die Einübung in entscheidende Schlüsselqualifikationen, die hoch gerühmten soft skills – so lautete die oberste Devise.

Abenteuer Unternehmertum: Für manche ein einmaliges Erlebnis. Für andere der Beginn einer lebenslangen Partnerschaft. Für alle Beteiligte aber eine super interessante und lehrreiche Erfahrung.

Kerstin Nowak, Paul Rauh, Lehrer-Coaches der fünf business@school Teams, am 27.4.2018.