Do, 17.08.2017

Japan im Klassenzimmer

„Japan im Klassenzimmer“ - Vortrag des Japanischen Generalkonsulat in Frankfurt

こんにちは – Kon’nichiwa!

 

Am heutigen Nachmittag durften wir wieder einmal Robert Horst, Senior Assistant des Generalkonsulats von Japan in Frankfurt am Main, und Stefan Zeidenitz, Vizepräsident der Deutsch-Japanischen Gesellschaft Frankfurt (DJG), am Hansenberg begrüßen.

 

Nachdem uns Stefan Zeidenitz den jährlich organisierten Aufsatzwettbewerb der DJG mit der Chance auf eine Reise nach Japan schmackhaft gemacht hatte, erhielten wir von Robert Horst in einem sehr spannenden Vortrag vielerlei Hintergrundinformationen zur Geschichte und Kultur Japans. Neben Interessantem zu Geografie und Staatsform lag diesmal der Schwerpunkt auf der aktuellen Jugendkultur und den Unterschieden von Jugendlichen in Japan und Europa.

Wussten Sie zum Beispiel, wie sehr sich das dortige Schulsystem von unserem unterscheidet? Vor allem ist es sehr straff, diszipliniert, ja autoritär organisiert. Es gibt grundsätzlich keine Abschlussprüfung wie das Abitur, dagegen aber viele, sehr wichtige, ggf. das Leben der Schüler „entscheidende“ Aufnahmeprüfungen, die es unbedingt zu bestehen gilt. Um einen guten Job zu bekommen, arbeiten viele junge Schüler sehr, sehr hart, weshalb dort auch der Begriff „Freizeit“ ganz anders definiert ist. Dagegen ist die „Universität“ laut Herrn Zeidenitz eine Art „Aus- und Party-Zeit“ in Japan, wo dann erst die „sozialen Regeln“ erlernt werden. Das kam uns allen sehr anders und fremd vor.

 

Ganz anders ist auch das Verständnis vom Individuum in der Gesellschaft: Japaner stellen die Gesellschaft, „das Außen“ immer an erste Stelle – dann erst kommen die eigenen Bedürfnisse, „das Innen“. Das Unternehmen ist eine Art „Familie“, Arbeit, Beruf, Freizeit werden nicht so getrennt gesehen wie hier im Europa. Es geht also alles eher „Von Außen nach Innen!“ Z.B. würde laut Herrn Zeidenitz deshalb kein Japaner je in der Öffentlichkeit ein Tempo benutzen, um sich zu schnäuzen. Aber die Nase schniefend hoch „nach innen“ zu ziehen scheint eher kommod in Japan!. Die Zuhörer lernten die japanische Kultur und Denkweise näher kennen und waren verblüfft, wie so ganz anders und spannend Japan ist.

 

どうもありがとう – Vielen Dank dafür! Wir freuen uns auf nächstes Jahr! Und auf den Japan-Essay-Wettbewerb, den in diesem Jahr Anne Neumann gewonnen hatte und am Donnerstag, dem 24. August, in Frankfurt im Dialogmuseum ihre Reiseerlebnisse aus Japan vorstellen wird. Denn als Belohnung konnte sie in den vergangenen Sommerferien zwei Wochen durch Japan reisen, um alles mit eigenen Augen sehen zu dürfen.

 

Paul Rauh, modifiziert nach einem Bericht von Anne Neumann