05. - 08.02.2018

Wirtschaftswoche der E-Phase in Dorfweil

Systemplanspiele ÖKOWI und WIWAG vermitteln Schlüsselqualifikationen und Fachwissen, mit viel Freude in Teamarbeit

Vom 5.2 bis zum 8.2.2018 war es nun auch für unseren Jahrgang an der Zeit, die traditionelle Jahrgangsfahrt nach Dorfweil anzutreten, um dort die beiden Wirtschaftsplanspiele WIWAG und OEKOWI zu spielen. Zudem konnten wir aber auch spannende Vorträge hören und nebenbei unsere Jahrgangsgemeinschaft stärken, beispielweise mit amüsanten Schwimmbadbesuchen. Eine sehr schöne Woche mit sehr viel „Good time!“

Die Organisatoren der Projektwoche, Kerstin Nowak, Paul Rauh sowie Tobias Schmidt versprachen uns in ihrem Einladungsschreiben an die Eltern sehr viel: „…Ziel des Planspiels OEKOWI ist es (ca. 20 Personen), die Zusammenhänge von betriebs- und volkswirtschaftlichen Entscheidungen mit steuer- und umweltpolitischen Fragen sowie demokratie- und diskurstheoretischen Erfahrungen zu verbinden. Ziel des Planspiels WIWAG (ca. 40 Personen) ist es, vielfältige betriebswirtschaftliche und volkswirtschaftliche Aspekte in der Unternehmensführung im Rahmen der demokratischen, sozialen und ökologischen Marktwirtschaft zu erkunden. Beide Aktivitäten arbeiten als interaktive, computergestützte Systemplanspiele mit sehr hohem Anspruch an Informationsverarbeitungs-, Team- Kommunikations- und Entscheidungskompetenzen. Auch in Spitzenunternehmen werden diese Planspiele mit großem Erfolg durchgeführt (…).“

Zu Beginn der Woche teilten wir uns also voller Spannung in drei Gruppen mit jeweils 20 Leuten auf. Zwei dieser Gruppen spielten WIWAG und eine OEKOWI.

Bei WIWAG in Gruppen A und B (je mit Herrn Axel Knoblich und Andreas Ständer von der Hessischen Landeszentrale für politische Bildung in Wiesbaden) gibt es je fünf konkurrierende Unternehmen. Zu Beginn des Spiels wird ein Produkt ausgesucht, welches von den Unternehmen produziert wird (bei uns waren das Turnschuhe und Bluetooth-Boxen). In jedem Betrieb gibt es einen CEO, einen Personalchef, einen Prozesse- und Marketingchef und einen Finanzchef. Diese übernehmen gemeinsam ein Unternehmen mit den gleichen Ausgangsbedingungen nach zehn bereits gelaufenen Geschäftsjahren und simulieren dann die fünf folgenden Jahre. Wir mussten als Vorstand gemeinsam die Entscheidungen für unser Geschäft treffen, um den Gewinn zu erhöhen und das Unternehmen ökologisch zu modernisieren. Um das zu erreichen, konnte man daran arbeiten, die Qualität des Produktes zu erhöhen, man konnte den Preis variieren, den Lohn der Mitarbeiter verändern, in Umwelt oder Soziales investieren, neue Maschinen kaufen und in Werbung investieren. Das Spiel endete mit einer Aktionärsversammlung, in der abwechselnd die Unternehmen ihre Ergebnisse vorstellten. Die anderen Firmen schlüpften dabei in die Rollen der Aktionäre und hinterfragten kritisch alle Entscheidungen.

Während des Spiels lernten wir so aber nicht nur die Aufgaben einer Unternehmensleitung kennen und bekamen einen Einblick in das Fach BWL, sondern hatten auch noch viel Spaß bei kreativen Aufgaben, wie beispielweise dem Filmen eines Werbespots und dem Designen eines Werbeplakats.

Alles in allem ist WIWAG ein hervorragendes Systemplanspiel, das uns über die Zusammenarbeit im Team hinaus auch viel über uns und unsere Ambitionen zeigte. Verknüpft mit den herausragenden Expertenvorträgen von Prof. Strauß, Uni Witten, zum Thema Kostenrechnung, und Prof. Schulze von der Frankfurt School zum Thema Marketing haben wir aber auch sehr viel Fachwissen zur konkreten Nutzung in der Wirtschaftswoche neu erworben.

Lotta Platen

 

OEKOWI – 5 Jahre ein Ökoländer

Im Rahmen der Wirtschaftswoche in Dorfweil spielten wir 20 Schülerinnen und Schüler das Wirtschaftsplanspiel OEKOWI, bei dem es um die ökologische Modernisierung im fiktiven Staat Ökoland geht. Unter schwierigen gegebenen Startbedingungen im Geschäftsjahr 10 war es unser Ziel bis zum Geschäftsjahr 15, den Wohlstand, die Umweltbilanz und die Zufriedenheit aller Bürger in Ökoland nachhaltig zu verbessern.

Wie ein einer richtigen, demokratischen Gesellschaft gibt es in Ökoland eine Regierung, Unternehmen, Haushalte und Universitäten/Schulen. Wir teilten uns auf in 2 Unternehmensgruppen, 2 Haushalte, eine Regierung, und regelmäßig trafen wir uns zu Entscheidungsmeetings in Parlamentskonferenzen und in der Strategiekommission Zukunft.

In jedem Geschäftsjahr 10 – 15 wurden von jeder Gruppe Entscheidungen getroffen, die dann Auswirkungen im nächsten Jahr hatten. Nachdem wir im 11. Jahr einen sehr großen Fehler begingen (wir führten als erstes Einfuhrabgaben ein), mussten wir diese Fehlentscheidung neben allen anderen vorhandenen und neu auftretenden Problemen zusätzlich auch noch korrigieren, was uns dann auch mehr oder weniger gut gelang.

Da viele der Probleme oft nur gemeinsam von den Haushalten, den Unternehmen und der Regierung zu bewältigen waren, hielten wir regelmäßig Parlamentssitzungen ab, bei denen dann viel über die zukünftige Vorgehensweise debattiert wurde, aber z.B. auch neue Gesetze verabschiedet wurden.  Dies hat uns sehr viel Verständnis über die Komplexität und die Interessen und auch Konflikte in einem Staat und einer Gesellschaft aufgezeigt, wie es in der Einladung zur Wirtschaftswoche schon angekündigt worden war.

Im Laufe der Woche wurde uns immer mehr bewusst, welche Entscheidungen welche Konsequenzen nach sich zogen, sodass es der Regierung, Unternehmen und Haushalten in Ökoland mit jedem Jahr etwas besser gelang, Ökoland zu modernisieren. Trotzdem trafen wir auch, nachdem wir uns schon in 12. Jahr recht gut eingefunden hatten, z.T. noch sehr schwerwiegende Entscheidungen, die uns wieder neue Schwierigkeiten auftürmten.

Am Ende der Woche, als jede Gruppe Bilanz zog, zeigte sich dann aber, dass wir alle Fehler irgendwie wieder (zumindest etwas) richten konnten. Auch hatten wir es geschafft, die Gesamtsituation in Ökoland zu verbessern. Einen besonderen Schwerpunkt legten wir alle in der Woche auf die Umweltbilanz, bei der dann auch eine besonders große Verbesserung von Geschäftsjahr 10 zu 15 sichtbar wurde, was uns alle sehr freute.

Aber auch auf alles andere konnten wir zu Recht stolz sein, wie uns unsere Spielleiter Dr. Jochen Lehnhardt und Kevin Fitz von der Hessischen Landeszentrale für politische Bildung am Ende mitteilten. Wir konnten trotz einiger Fehlentscheidungen Ökoland verbessern. Und das war ja unser Ziel: „Eine Woche Dorfweil – 5 Jahre ein guter Ökoländer zu sein!“ OEKOWI -  die ökologische Modernisierung von Ökoland ist uns gelungen.

Clara Pitzschel

 

Außerhalb der Planspiele organisierten die Lehrer als Einrahmung und zur Vertiefung des Fachwissens  spannende und lehrreiche Vorträge. Diese gab es zu den Themen Kostenrechnung (Prof. Strauß, Uni Witten), Marketing (Prof. Schulze, Frankfurt School) und „Grünes Investment“ (C. Horbrügger, KfW Kreditanstalt Frankfurt). Zudem bestand die Möglichkeit mit je einem hochrangigen Politiker der Linken (MdL Dr. Ulrich Wilken), der Grünen (MdL Mathias Wagner) und einem der SPD (MdL Stephan Grüger) über das Thema „Ökologie und Ökonomie - Freund oder Feind“ in kleiner Runde intensiv zu diskutieren, was wir alle als sehr spannend und lehrreich empfanden.

Die Wirtschaftswoche der E-Phase in Dorfweil war wieder einmal ein toller Erfolg. Wie versprochen hatten wir jede Menge „Good time!“ Die Systemplanspiele ÖKOWI und WIWAG brachten allen viel neues Fachwissen. Und viel Freude in Teamarbeit in Dorfweil. Der Mythos „Dorfweil“ lebt also weiter!

Kerstin Nowak, Paul Rauh sowie Tobias Schmidt, Projektleitung Wirtschaftswoche Dorfweil 2018