Am Sonntag, den 18.9. 2005, statteten die Musikklassen der Jahrgangsstufe 13 der Alten Oper ein weiteres Mal einen Besuch ab. Auf dem mit Herrn Lamprecht vorbereiteten Programm stand Modernes. Neben den Debussy-Stücken A l’après-midi d’un faune und La Mer spielte die Junge Deutsche Philharmonie unter der Leitung von Sylvain Cambreling Alban Bergs Violinkonzert Dem Andenken eines Engels und Staub von Helmut Lachenmann.
Während wir die impressionistischen Farb-Klang-Spiele Debussys schon aus dem Unterricht zu schätzen wussten, waren Berg und Lachenmann – zumindest tonal – unbekannt. In Mainz kamen wir zwar schon mal in den zweifelhaften Genuss, Lachenmanns Staub klang aber doch wieder anders. Der Titel trifft das Stück ganz gut, denn ein Motiv kann man als ungeübter Hörer wohl kaum finden. Im wahrsten Sinne des Wortes staubartig wurden dem Publikum atonale Töne vorgeworfen. Bei der für 1985 geplanten Uraufführung hatten die Musiker gegen Staub rebelliert und das Werk war von dem Intendanten aus dem Programm genommen worden.
Alban Bergs Violinkonzert Dem Andenken eines Engels war da um einiges zugänglicher. Das Stück widmete Alban Berg der jung verstorbenen Manon Gropius, Tochter der befreundeten Alma Mahler-Werfel, deren Tod ihn tief erschüttert hatte. Der zweie Teil des Werks steht ganz im Zeichen des Sterbens und der Erlösung; in ihm greift Berg auch auf das Thema eines Chorals von Bach zurück. Mit den drei Sinfonischen Skizzen La Mer wurde das Konzert fulminant abgerundet, bei den Klangfarben Debussys konnte man sich die Meeresmacht bestens vorstellen und den modernen Abend entspannt ausklingen lassen.